Seien wir mal ehrlich. Wenn wir uns für einen neuen Parkettboden entscheiden, steht für die meisten von uns zuerst das Aussehen im Vordergrund. Kein Wunder, ist ein schicker Parkettboden auch DAS Aushängeschild für ein stilvolles und gemütliches zuhause!
Doch was steckt eigentlich unter der schönen Oberfläche? In diesem Artikel beleuchten wir die inneren Werte des Parketts und zeigen, warum Mehrschichtparkett eine hervorragende Wahl für jeden ist, der auf der Suche nach einem robusten und qualitativ hochwertigen Bodenbelag ist.
Parkettaufbau - Das steckt dahinter
Der Parkettaufbau bezieht sich auf die Struktur und Zusammensetzung des Parkettbodens. Dabei geht es darum, welche Materialien in welcher Art und Weise verarbeitet werden, um den Holzboden herzustellen.
In diesem Zusammenhang stoßen wir zu Beginn auf folgende Begriffe: Nutzschicht, Trägerschicht, Mittellage und Gegenzug.
Die Nutzschicht
Die Nutzschicht beschreibt den Teil des Parketts, der sichtbar und begehbar ist. Sie gibt dem Parkett seinen charakteristischen Look und bestimmt, wie oft der Holzboden abgeschliffen und neu versiegelt werden kann, ohne dass die Optik darunter leidet. Je dicker die Nutzschicht ist, desto öfter kann der Parkettboden abgeschliffen werden und desto länger hält er. Die Nutzschicht besteht meist aus hochwertigen Harthölzern wie Eiche, Ahorn, Buche oder Esche.
Trägerschicht
Die Trägerschicht bildet die unterste Schicht bei einem 2-Schicht-Parkett und ist in der Regel aus einem stabilen und widerstandsfähigen Material wie Sperrholz oder HDF (Hochdichte Faserplatte) gefertigt. Diese Schicht dient dazu, dem Parkettboden Stabilität und eine hohe Belastbarkeit zu verleihen.
Massivholzdielen im Vergleich zu Mehrschichtparkett
Das Massivparkett, auch als Einschichtparkett bekannt, besteht im Aufbau aus nur einer einzigen Schicht Massivholz, die aus verschiedenen Arten von Holz hergestellt werden kann.
Die 2 wesentlichen Vorteile gegenüber Mehrschichtparkett bestehen in seiner Langlebigkeit und Variationsbreite.
Da die komplette Nutzschicht von Massivholzböden zu 100 % aus echtem Holz bestehen, können sie beliebig oft geschliffen und neu versiegelt werden. Aus eben dieser durchgängigen Holzschicht, ergibt sich auch die breite Auswahl, aus allen Holzarten, die sich für Bodenbeläge eignen und in ausreichender Menge verfügbar sind.
Die Auswahl der Holzarten für die Träger- oder Mittellage für Mehrschichtparkett ist begrenzter als bei Massivholzdielen, da sie bestimmte Eigenschaften wie Festigkeit, Stabilität und Verformbarkeit erfüllen müssen.
Doch wo die Vorteile gegenüber Mehrschichtparkett zu finden sind, liegen auch seine größten Nachteile. Dadurch das Massivparkett aus nur einem Stück Holz besteht, reagiert es empfindlicher auf Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen und ist aufgrund des höheren Rohstoffpreises und Herstellungsaufwands, meist teurer als mehrschichtiges Parkett.
Mehrschichtparkett
Mehrschichtparkett, auch als Fertigparkett bekannt, wird aus mehreren Schichten aufgebaut. Im Gegensatz zu Massivholzparkett besteht nur die oberste Schicht des Bodens aus Edelholz, während die unteren Lagen aus preiswerteren Hölzern oder Holzwerkstoffen wie Sperrholz bestehen. Die verschiedenen Schichten sind durch Leim oder Klebstoff miteinander verbunden.
Schon gewusst? „Fertigparkett“ trägt übrigens seinen Namen, weil es bereits fertig produziert und versiegelt ist, bevor es zum Kunden geliefert wird. Anders als bei Massivholzdielen oder unversiegeltem Parkett, bei dem der Boden vor Ort noch geschliffen und versiegelt werden muss, ist das bei Fertigparkett nicht nötig. Der Boden ist somit direkt nach der Verlegung nutzbar und einsatzbereit.
Beim Fertigparkett haben wir die Wahl zwischen einem 2-Schicht und einem 3-Schicht-Parkett.
2-Schicht-Parkett
Es besteht aus 2 Schichten: Der oberen Nutzschicht und der unteren Trägerschicht.
Zweischicht-Parkett wird auf dem Untergrund vollflächig verklebt. Eine vollflächige Verklebung gestaltet sich in der Regel etwas anspruchsvoller als das Verlegen mit Klicksystem von Dreischicht-Parkettböden und sollte aus diesem Grund entweder von einem Profi oder einem Heimwerker mit etwas mehr Erfahrung ausgeführt werden.
Der Vorteil von Zweischicht-Parkett ist jedoch, dass es dank seiner dickeren Nutzschicht mehrmals abgeschliffen werden kann und somit eine längere Lebensdauer hat als ein Dreischicht-Parkettboden.
Die Nutzschicht von Zweischicht-Parkettböden variiert je nach Hersteller und Holzart und beträgt in der Regel zwischen 3 und 6 Millimeter.
3-Schicht-Parkett
Das Dreischicht-Parkett ist der unangefochtene König unter den Parkettböden. Mit seiner perfekten Kombination aus Stabilität und Ästhetik ist es der absolute Liebling und Bestseller.
Dreischicht Parkett besteht, wer hätte es gedacht, aus 3 Schichten. Der Nutzschicht, der Mittellage und dem Gegenzug.
Die oberste Nutzschicht, ist die sichtbare Schicht des Bodens und ist, neben dem Edelholz der Eiche, das wir überwiegend für unsere Parkettböden verwenden, auch in unterschiedlichen Farben, Formen und Oberflächenbehandlungen erhältlich.
Die Nutzschicht weist beim dreischichtigen Parkettaufbau in der Regel eine Stärke zwischen 2,5 und 4 Millimetern auf, weshalb es auch maximal 2-mal abgeschliffen werden kann.
Die zweite Schicht, die Mittellage, besteht bei unserem Dreischicht-Parkett aus einem kostengünstigeren und weicheren Holz mit geringerem Schwind- und Quellverhalten. Wir verwenden hierfür Pappel, Kiefer, Fichte oder ebenfalls Eiche.
Die unterste Schicht, der Gegenzug, besteht ebenfalls aus einem weicheren Holz und ist zwischen 2 und 3 Millimeter dick. Der Gegenzug wirkt als Gegenpol zur Nutzschicht und sorgt dafür, dass sich der Boden nicht verzieht oder wellt. Somit stabilisiert er die einzelnen Lagen und ermöglicht eine schwimmende Verlegung des Holzbodens auch ohne Parkettkleber.
Unser DielenDealer Angebot umfasst aufgrund seiner überwältigenden Vorteile ausschließlich Dreischicht-Parkett im Landhausdielen Format.
Die Vorteile von 3-Schicht-Parkett
Preislich attraktiv
Der Dreischicht-Parkettaufbau ist aufgrund der Verwendung von günstigeren und schnell wachsenden Holzarten in Mittellage und Gegenzug oft preiswerter als Massivholzböden.
Einfach zu verlegen
Im Gegensatz zum Massivparkett, das üblicherweise mit Nut und Feder verlegt wird, kommt bei Dreischicht-Parkett ein Klicksystem zum Einsatz. Dies macht die Verlegung deutlich einfacher und auch für Hobby-Handwerker möglich, da der Boden ohne Verklebung mit dem Untergrund schwimmend verlegt werden kann.
Dreischicht-Parkett ist aufgrund seiner Konstruktion und der zusätzlichen Schicht aus verformungsfreiem Holzwerkstoff außerdem in der Lage, auch auf bestehenden Bodenbelägen wie Laminat und Korkboden oder auf Untergründen mit leichten Unebenheiten verlegt werden.
Für Fußbodenheizung geeignet
Dreischicht-Parkett eignet sich hervorragend für die Verlegung auf einer Warmwasser-Fußbodenheizung. Das liegt daran, dass sowohl Mittellage als auch Gegenzug aufgrund ihres geringen Quell- und Schwindverhaltens kaum reagieren und somit kein Risiko besteht, dass sich große Fugen zwischen den Dielen bilden.
Reduziert Umweltbelastung
Holz ist ein wertvoller Rohstoff, der nachhaltig genutzt werden sollte. Ein Vorteil von Dreischicht-Parkett ist, dass für die Mittellage und den Gegenzug oft schnell wachsende, günstigere Holzarten wie Pappel, Fichte und Kiefer verwendet werden können. Dies macht den Boden nicht nur preiswerter, sondern auch umweltfreundlicher. Durch die nachhaltige Verwendung von Holzressourcen wird die Umweltbelastung reduziert und ein wichtiger Beitrag zur Schonung unserer Natur geleistet.
FSC-Zertifiziert
Bei der Mehrheit unserer Dreischicht-Parkettböden besteht nur die Nutzschicht aus dem wertvollen Holz der Eiche. Du kannst allerdings bereits einige nachhaltige Parkettböden in unserem Sortiment finden, bei denen ALLE Schichten aus deutscher und französischer Eiche bestehen und FSC zertifiziert sind.
FSC steht für „Forest Stewardship Council“ und bedeutet, dass die zertifizierten Holzprodukte zu 100 % aus nachhaltiger und sozialverträglicher Forstwirtschaft stammen.
Diese Produkte werden mit einer umweltfreundlichen Produktionsmethode hergestellt, die keine Schadstoffemissionen verursacht und klimaneutral ist, was auch die höheren Kosten im Vergleich zu traditionellem Parkett erklärt.
Wir legen großen Wert auf hohe Nachhaltigkeitsstandards und sind uns bewusst, dass klimaneutrale Produkte auf dem deutschen Markt noch selten sind. Deshalb arbeiten wir hart daran, dies im Laufe der Zeit zu ändern.
Was ist die Aufbauhöhe von Parkett?
Die Aufbauhöhe bezeichnet die Gesamthöhe eines Bodenaufbaus, also die Höhe vom Untergrund bis zur Oberfläche des Bodenbelags.
Das umfasst bei Mehrschichtböden die Trägerschicht, die Mittellage und die Nutzschicht.
Dabei beträgt die gesamte Aufbauhöhe von 2-Schicht-Parkett, je nach Hersteller und Produkt, zwischen 9 bis 13 Millimetern und bei 3-Schicht-Parkett ungefähr 10 bis 15 Millimetern.
Massivholzdielen haben in der Regel eine höhere Aufbauhöhe, die je nach Dicke des Holzes und der Verarbeitung variiert. Sie beträgt jedoch in etwa 20 Millimeter.
Auch die Art der Verlegung beeinflusst die Höhe des Bodenaufbaus. Bei einer schwimmenden Verlegung wird eine zusätzliche Trittschalldämmung verwendet, die den Bodenaufbau um bis zu 5,5 Millimeter erhöhen kann. Beim vollflächigen Verkleben hingegen wird nur bis zu 1 Millimeter Höhe durch den verwendeten Parkettkleber hinzugefügt.
Eine geringe Aufbauhöhe ist insbesondere bei Renovierungsarbeiten von Vorteil, da sie den Einbau des neuen Bodenbelags erleichtert und die Türdurchgänge sowie die Übergänge zu anderen Räumen nicht gekürzt und angepasst werden müssen.